
Mit einem Kollegen sprach ich am Funk über eine Meldung der Kronenzeitung. Eine Bierdose hat einen Mörder überführt. Auch er hatte in dieser Zeitung über diesen Mord gelesen.
Die Kronenzeitung berichtete:
Dose überführte Täter
Killer wollte Mord als Bärenattacke verschleiern
Als aufflog, dass die Bärenattacke vorgetäuscht war, wollte Daren Christopher Abbey mit Selbstverteidigung vor dem Richter argumentieren.
Die Leiche von Dustin Kjersem wurde im Big-Sky-Nationalpark von Montana vor seinem Zelt gefunden. Anhand der brutalen Wunden gingen die Behörden von einem fatalen Bärenangriff aus. Bis sich herausstellte: Der wahre Killer ging auf zwei Beinen – und hätte die Tat fast erfolgreich verschleiert. Am Ende wurde Daren Abbey durch eine Bierdose überführt und jetzt von einer Jury des Raubmordes für schuldig gesprochen.
Kjersem hatte im Oktober 2024 allein auf einem Zeltplatz am Moose Creek gecampt. Weil er zwei Tage nicht erreichbar war, wanderte seine Freundin zu dessen Camp und fand den schrecklich entstellten Toten. Die Ermittler gingen anfangs von einem Unglück aus – bis Park-Ranger ausschließen konnten, dass sich Bären im Umkreis des Tatorts aufgehalten hatten.
„Bärenbisse“ stammten von Axt, Holzscheit und Schraubenzieher
Der Gerichtsmediziner stellte zudem bei der Autopsie fest, dass die Wunden nicht von den Klauen oder Bissen eines Bären stammten. Sie wurden durch eine Axt zugefügt, nachdem Kjersem mit einem Holzscheit auf den Kopf niedergestreckt worden war. Danach sei auch noch mit einem Schraubenzieher auf das Opfer eingestochen worden.
Laut Staatsanwaltschaft von Gallatin County fand die Spurensicherung DNA auf einer leeren Bierdose, die direkt zum vorbestraften – und nur auf Bewährung freien – Abbey führte. Als der in der Gegend bekannte Neonazi mit den Beweisen konfrontiert wurde, behauptete Abbey, dass er vom 36-Jährigen attackiert worden und die Tat ein Akt der Selbstverteidigung gewesen sei. Später gab er dann zu, die Kühlbox, Waffen und zwei Handys des Toten gestohlen und den Tatort als Bärenattacke gestellt zu haben. Seine Begründung, warum er nach der angeblichen Notwehr die Polizei nicht alarmiert hatte: Die Cops hätten ihm als Vorbestraften nicht geglaubt.
Lebenslange Haft droht
Im sechstägigen Prozess widerlegten Experten anhand der Hackwunden durch die Axt, dass es sich um Notwehr gehandelt haben konnte. Die Geschworenen brauchten nur drei Stunden, um Abbey wegen vorsätzlichen Mordes, Raubs und Verschleierung eines Verbrechens schuldig zu sprechen. Dem 41-Jährigen droht bei der Strafmaßverkündung Ende Dezember eine lebenslange Haftstrafe.
Mein Kollege und ich fanden die Begründung von Daren Abbey auch als sehr unglaubwürdig. Er behauptete auch, er hätte nach seiner Notwehr die Polizei nicht alarmiert, da sie ihm als Vorbestraften nicht geglaubt hätten. Und nun soll man ihm glauben? Er bleibt ja auch weiterhin ein Vorbestrafter. Auch Experten widerlegten anhand der Hackwunden, dass es sich um Notwehr gehandelt hat. Die Geschworenen sprachen Daren Abbey wegen vorsätzlichen Mordes, Raubes und Verschleierung eines Verbrechens schuldig.
Falls er tatsächlich diesen Mord begangen hat, gebührt Daren Abbey auf alle Fälle eine lebenslange Haftstrafe.