
Mit einigen Kollegen sprach ich am Funk über einen Kommissar der Frau wurde, nur um früher befördert zu werden.
Alle Besucherinnen und Besucher, die schon einige meiner Beiträge lasen, werden bemerkt haben, dass es auch recht unglaubliche bzw. kuriose Beiträge gibt. Dieser Beitrag zählt zu den kuriosen.
Die Tageszeitung „Heute“ berichtete:
Selbstbestimmungsgesetz sorgt für Ärger.
Seit Inkrafttreten des Selbstbestimmungsgesetz im Vorjahr ist es Volljährigen in Deutschland unbürokratisch möglich, das eingetragene Geschlecht ändern zu lassen. Ein Polizeikommissar aus Düsseldorf, Mitte 30, soll das ausgenützt haben, um dank Frauenbeförderungsrichtlinien früher befördert zu werden. Tatsächlich verbesserte sich der Rang des Kommissars in der Beförderungs-Rangliste durch die „Umwandlung“ zur Kommissarin um 43 Plätze. Doch Polizeipräsidentin Miriam Brauns kaufte „ihr“ die Geschichte nicht ab, verhängte einen Beförderungsstopp und erstattete Betrugsanzeige. Die Kommissarin ortet eine „queerfeindliche Haltung“*** im Polizeiapparat und wehrt sich mit einem Anwalt gegen die „Diskriminierung“.
Doch Brauns kontert: Die „Kommissarin“ soll bereits im Vorfeld angekündigt haben, ihren Geschlechtseintrag nach der Beförderung erneut ändern zu lassen, um als Mann zu heiraten. Jetzt beschäftigt der kuriose Fall die deutschen Gerichte.
***Queerfeindlichkeit (seltener Queerphobie) ist eine soziale Aversion (Abneigung) oder Aggressivität (Feindseligkeit), die sich gegen queere oder als solche wahrgenommene Personen, sowie deren Identität und Lebensweisen richtet.
Dazu gab es auch einige Wortmeldungen meiner Funkkollegen. Bezeichne diese als Kollege 1, Kollege 2, Kollege 3 und Kollege 4.
Kollege 1: „Das ist ja tatsächlich ein sehr kurioser Fall. Die Vorgangsweise des Polizeikommissars ist für mich nur schwer nachvollziehbar. Wird zur Frau, nur um rascher Oberkommissarin zu werden.“
Kollege 2: „Finde allerdings auch das Selbstbestimmungsgesetz sehr ungewöhnlich, dass man sich das eingetragene Geschlecht ändern lassen kann.
Kollege 3: „Ganz besonders kurios finde ich, dass dieser umgewandelte Kommissar aber doch wieder ein Mann sein möchte, um heiraten zu können.“
Kollege 4: „Dieser umgewandelte Kommissar wäre doch sicherlich auf einer Polizeidienststelle tätig gewesen. Wie kann man sich da vor Kolleginnen und Kollegen als Kommissarin fühlen, obwohl man doch ein Mann ist.“
Kollege 2: „Man kann nicht ganz ausschließen, dass dieser umgewandelte Kommissar, der sich mit einem Anwalt gegen die Diskriminierung wehrt, vor Gericht doch Erfolg hat. Im Selbstbestimmungsgesetz ist eine Änderung des Geschlechts ja möglich.“
Kollege 3: „Dieser Fall wird sicherlich die deutschen Gerichte für einige Zeit zusätzlich beschäftigen. Wäre nicht uninteressant zu wissen, wie dieser Fall ausgegangen ist. Wird aber sicherlich einige Zeit dauern.“
Kollege 4: “Was mich auch etwas überrascht hat, dass es Frauenbeförderungsrichtlinien gibt, durch die Frauen doch bevorzugt werden. Bei uns in Österreich scheint das in manchen Fällen genau umgekehrt zu sein, da werden Frauen bei Beförderungen eher benachteiligt.”