209 Zweijährige als Göttin

Mit einigen Kollegen sprach ich am Funk über eine nahezu unvorstellbare Tradition.

Die „Kronenzeitung“ berichtete darüber:

Zweijährige als Göttin

Aryatara Shakya (2) ist die neue Kindergöttin von Nepal. Um für diese Rolle ausgewählt zu sein, müssen Kinder einer bestimmten Kaste angehören, Aussehensmerkmale erfüllen und das Horoskop muss passen. Das Kind wird bis zum Einsetzen der Menstruation von der Außenwelt abgeschottet. Die uralte Tradition steht im heftigen Kritikfeuer von Menschenrechtsorganisationen.

Dazu gab es auch noch folgende Meldung im Internet:

8. Oktober 2025 um 09:05 Uhr

von Johanna Werning

Aryatara ist gerade einmal zwei Jahre alt – und wird schon verehrt!
Denn das kleine Mädchen wird die neue Kumari Nepals, damit ist sie offiziell eine Göttin – jedoch aus Fleisch und Blut. Die Zweijährige lebt fortan in einem Palast. Sie trägt feine Kleidung, Goldarmreifen, Perlen und Schminke. Nur selten darf sie den Palast verlassen. Ihre Füße dürfen nie den Boden berühren.

Dazu gab es auch einige Wortmeldungen meiner Funkkollegen. Bezeichne diese als Kollege 1, Kollege 2, Kollege 3 und Kollege 4.

Kollege 1: „Hätte nicht gedacht, dass es in der heutigen Zeit noch solche grausamen Traditionen gibt. Es wundert mich daher auch nicht, dass diese uralte Tradition im heftigen Kritikfeuer von Menschenrechtsorganisationen steht. Anscheinend hat man es aber bis heute noch immer nicht geschafft, dass diese grausame Tradition verboten wird.“

Kollege 2: „Kann mir durchaus vorstellen, dass die Eltern, obwohl sie von ihrer Tochter sehr lange getrennt sein werden, sehr stolz darauf sind, dass gerade ihre Tochter die neue Kindergöttin von Nepal geworden ist.“

Kollege 3: „Ganz genau wissen wir es allerdings nicht, ob ihre Eltern nur stolz sind. Kann durchaus sein, dass sie auch sehr traurig sind, weil ihre Tochter doch sehr lange Zeit von der Außenwelt total abgeschottet wird.“

Kollege 4: „Unvorstellbar, was dieses arme Kind leidet, abgeschottet von der Außenwelt, getrennt von ihren Eltern. Spielen und Kontakte mit anderen Kindern wird es nicht geben. Man hat diesem Mädchen die Jugend gestohlen.“

Kollege 3: „Diese arme Göttin lebt zwar in einem Palast, wird besonders fein bekleidet, trägt Goldarmreifen, Perlen und Schminke. Das Schlimmste ist, dass sie nur ganz selten den Palast verlassen darf, und ihre Füße nie den Boden berühren dürfen. Für mich ebenfalls unvorstellbar, dass diese grausame Tradition noch immer nicht verboten wurde.“


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