170 “Invasion” der Tigermücken – Millionen Blutsauger unter uns

Mit einigen Kollegen sprach ich am Funk über das Thema – Millionen Blutsauger sind bereits unter uns. Da dieses Thema von mir kam, informierte ich mich, vor unserer “Funkrunde”, noch etwas genauer im Internet, über die “Tigermückeninvasion”. Darüber gibt es auch einen ausführlichen Bericht.

Meine Funkkollegen wissen, dass ich mich schon seit vielen Jahren mit der Erforschung des Mikrokosmos (Insektenforschung) beschäftige. Mir war sehr wohl bekannt, dass es bereits seit 2012 Tigermücken in Österreich gibt. Habe mich auch schon länger mit Stechmücken beschäftigt (Foto – “Henry” beim Mikroskop). In meinem Beitrag 106 – “Erforschung des Mikrokosmos” gibt es auch 29 Fotos.  

Tigermücken-Invasion – Millionen Blutsauger unter uns

Die Asiatische Tigermücke breitet sich in Österreich immer weiter aus. Mittlerweile leben hier Millionen dieser invasiven Gelsen, so Experten.

Von Bernd Watzka

04.09.2025, 06:02

Ungebetene Gäste: Immer mehr Tigermücken fühlen sich in Österreich wohl.

Die Asiatische Tigermücke hat sich in den vergangenen Jahren rasant in Österreich verbreitet. 2022 waren Nachweise der invasiven Stechmückenart aus 23 österreichischen Bezirken bekannt, 2024 waren es bereits 29 Bezirke, wie Daten der Agentur für Gesundheit- und Ernährungssicherheit (AGES) verdeutlichen.

Etablierte Tigermücken-Population, die den Winter überleben können, gibt es demnach in Wien, Linz, Linz-Land und Graz. Die steirische Hauptstadt gilt gar als Österreichs Tigermücken-Hotspot.

“Vermehrung in Zehner-Potenzen”

“Drei bis vier Generationen von Tigermücken sind heuer bereits in Österreich geschlüpft, es sind also mehrere Millionen der Tiere unterwegs”, erklärt Österreichs “Gelsenpapst” und Ökologe Bernhard Seidel (66) im “Heute”-Gespräch.

“Sollte im September noch ein Hochwasser kommen, vergrößert sich die Zahl explosionsartig”, so der Experte. “Die Vermehrung findet dabei in Zehner-Potenzen statt”, so Seidel.

“Herr der Gelsen”: Bernhard Seidel ist Insekten-Experte, Ökologe und Umweltaktivist.

Über 100.000 strahlenbehandelte Tigermücken ausgesetzt

Rasante Vermehrung: In nur drei Monaten kann sich die Tigermücken-Population von 1 auf 100.000 steigern. Rechenbeispiel: 1 Tigermücken-Weibchen legt im Juni 100 Eier (1. Generation). 10 Weibchen überleben und legen im Juli je 100 Eier → 1.000 Nachkommen (2. Generation). Davon legen 100 Weibchen wiederum je 100 Eier → 10.000 Nachkommen (3. Generation). 1.000 am leben gebliebene Weibchen legen je 100 Eier → 100.000 Nachkommen (4. Generation).

Sterilisation – “schade ums Geld”

Der von einigen Biologen und der Stadt Graz favorisierten Sterilisierung von Tigermückenmännchen durch Bestrahlung kann Seidel nichts abgewinnen. “Das bringt nichts, schade ums Geld”, so Seidel. Sterilisierte Männchen würden bei den Weibchen nicht landen. Das sei, “wie wenn ein Eunuch auf eine Party geht – der hat dort keine Chance!”

Behörden seien für Kontrollen zuständig

Statt Sterilisierung sei regelmäßige Kontrolle wichtig. “Letztlich sind die Behörden verantwortlich”, mahnt Seidel. Für eine professionelle Gelsenüberwachung brauche es “hochqualifizierte Leute”, die mit den richtigen Methoden arbeiten. “Tigermücken brauchen eine Zuflucht im Winter, sonst haben sie keine Überlebenschance. Diese Quartiere muss man ihnen entziehen”, so Seidel.

Tödliche Tigermücken – diese Stadt ist der Hotspot

Tigermücken seit 2012 in Österreich

Die erste Asiatische Tigermücke wurde 2012 in Österreich gefunden, damals noch als Einzelwesen. Seit 2022 ist die Art jedoch in allen Bundesländern nachgewiesen. Das Insekt kann 20 Krankheitserreger übertragen, darunter Dengue-, Zika- und Chikungunya-Viren.

Dazu gab es auch einige Wortmeldungen meiner Funkkollegen. Bezeichne diese als Kollege 1, Kollege 2, Kollege 3 und Kollege 4.

Kollege 1: “Hätte niemals gedacht, dass es bereits eine Invasion dieser Tigermücken gibt. Im Fernsehen wurde zwar schon vor einiger Zeit über diese Tigermücke berichtet, da hatte ich aber den Eindruck, dass diese Mücken nur vereinzelt vorkommen.”

Kollege 2: “Von vereinzelt kann man ja jetzt kaum mehr sprechen. Für uns alle nicht sehr beruhigend, wenn angeblich bereits Millionen dieser Blutsauger unter uns sein sollen.”

Kollege 3: “Bleibt nur zu hoffen, dass wir das alles gut überstehen. Kaum vorstellbar, dass es bereits in der 4. Generation bis zu 100.000 Nachkommen geben soll.”

Kollege 4: “Da sind ja die Gelsen, die es bei uns schon eine Ewigkeit gibt, zwar recht lästig, aber doch eher harmlos. Denn bis zu 20 Krankheiten haben die sicherlich nicht übertragen.”

Kollege 2: “Nicht gerade beruhigend, wenn dieser Herr Seidel meint, dass dieser Versuch der Sterilisation gar nichts bringt, und er meint, es sei schade ums Geld. Bleibt nur zu hoffen, dass man recht bald ein brauchbares Mittel zur Bekämpfung dieser Tigermücken findet.”  

Kollege 3: “Die Meldung von Herrn Seidel, dass es hochqualifizierte Leute für eine professionelle Überwachung dieser Mücken braucht, ist sicherlich richtig. Allerdings eine Entziehung von deren Winterquartieren, damit sie keine Überlebenschance haben, erscheint mir nahezu undurchführbar. Das zu sagen ist nicht schwer, die Umsetzung allerdings sehr.”


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