
Mit einigen Kollegen sprach ich am Funk über einen falschen Kapitän.
Die Tageszeitung „Heute“ berichtete:
Falscher Kapitän flog Passagierjets
Ohne Kapitänslizenz soll ein Pilot jahrelang mit vollen Passagierjets quer durch Europa geflogen sein. Das deckte nun das deutsche Branchenmagazin „Aero Telegraph“ auf. Der bei einer Leasingfirma angestellte Betrüger soll seit Sommer auch bei „Eurowings“ eingesetzt worden sein. Das Unternehmen versicherte, die Vorwürfe „genau“ zu prüfen.
Dazu gab es auch einige Wortmeldungen meiner Funkkollegen. Bezeichne diese als Kollege 1, Kollege 2, Kollege 3 und Kollege 4.
Kollege 1: „Es wird weltweit vermutlich kaum vorgekommen sein, dass ein falscher Kapitän Passagierjets geflogen ist.“
Kollege 2: „Dieser Mann kann aber keinesfalls ein Unkundiger gewesen sein, denn sonst hätte er das niemals geschafft, Passagierjets zu fliegen.“
Kollege 3: „Habe darüber auch schon gelesen. Er war auch kein Unkundiger, er war angeblich ein Co-Pilot mit gefälschten Zertifikaten.“
Kollege 4: „Und er konnte sich jahrelang als Kapitän ausgeben, mit einer gefälschten Kapitänslizenz.“
Kollege 1: „Bin mir aber sicher, dass auch ein Co-Pilot ganz sicher Passagierjets fliegen kann.“
Kollege 3: „Frage mich nur, wo bleibt da die Kontrolle? Unglaublich, dass es jahrelang nicht aufgefallen ist, dass es sich um einen falschen Kapitän handelt.“
Kollege 2: „Bekam er auch ein Gehalt eines Flugkapitäns?“
Kollege 4: „Zum Glück ist alles gut ausgegangen. Es gab in den Jahren, in denen der falsche Kapitän diese Passagierjets steuerte, keine Unglücksfälle.“
Kollege 1: „Dieser falsche Kapitän wird sicherlich bestraft. Aber was passiert mit dem Unternehmen, welches nun alles genau prüfen wird?“
Kollege 3: „Eigentlich sehr traurig, dass erst ein deutsches Branchenmagazin diese Ungeheuerlichkeit aufdeckte. Trotz allem, Co-Piloten fliegen sicherlich nicht schlechter als Kapitäne.“