222 Mit Dämon gedroht und Opfer 445.000 Euro abgenommen

Mit einigen Kollegen sprach ich am Funk über etwas ganz Unglaubliches.

Die Tageszeitung „Heute“ berichtete:

Die kürzlich eingebrachte Anklage gegen drei Mitglieder des „Schamanen-Clans“ bringt Unglaubliches ans Licht. Einer Wienerin mit großem Herz und noch größerer Geldbörse wurde an einem einzigen Tag 145.000 Euro in bar, Schmuck im Wert von 100.000 Euro sowie Goldmünzen abgenommen, die um 200.000 Euro gehandelt werden.

„Schamanin“ Anna soll die gutgläubige Frau im November 2022 auf offener Straße mit einer perfiden Fluch-Erzählung eingekocht haben. Später folgte der ganz große Coup. Weil ein böser Dämon angeblich die Wienerin befallen hätte, müsste sie nun ihr gesamtes Vermögen reinigen lassen. Die gutgläubige Frau übergab einen bis zum Rand gefüllten Koffer. Natürlich war dann alles weg. Brisant: Obwohl der Clan im Luxus schwelgte, kassierte die 29-Jährige frech Sozialhilfe. Anna steht mit anderen am 1. Dezember vor Gericht, die Unschuldsvermutung gilt.

Dazu gab es auch einige Wortmeldungen meiner Funkkollegen. Bezeichne diese als Kollege 1, Kollege 2, Kollege 3 und Kollege 4.

Kollege 1: „Möchte dieser Wienerin keinesfalls Unrecht tun, wenn ich euch nun sage, eine Wienerin mit großem Herz und einem ganz kleinen, sehr schlecht funktionierendem Gehirn.“

Kollege 2: „Hier wurde tatsächlich Unglaubliches ans Licht gebracht. Für mich eigentlich unvorstellbar, dass es so etwas überhaupt gegeben hat. Würde diese Wienerin gar nicht mehr als gutgläubige Frau bezeichnen. Bin mir fast sicher, dieser Frau könnte man auch einige Märchen erzählen und sie würde alles glauben, als wäre es tatsächlich so geschehen.“

Kollege 3: „Frage mich nur, wie diese Dame zu so viel Geld gekommen ist? Ihre Geschäftstüchtigkeit kann es ja nicht gewesen sein. Hat sie alles, was sie in einem bis zum Rand gefüllten Koffer schön brav übergab, vielleicht geerbt?“

Kollege 4: „Auch ich möchte dieser Wienerin keinesfalls Unrecht tun. Könnte mir sogar vorstellen, da sie ja ein böser Dämon befallen hat, dass man ihr gesamtes Vermögen in einer Wäscherei reinigen lassen muss, sie hätte das womöglich geglaubt. Diese Frau würde, nach diesem unglaublichen Vorfall, ärztliche Behandlung benötigen. Ob man eine derartig abnorme Gutgläubigkeit auch mit Medikamenten behandeln kann, entzieht sich meiner Kenntnis.“


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