
Mit „Frau“ am Foto ist die „Frau-Gottesanbeterin“ gemeint, mit „Mann“ der bedauernswerte Partner.
Da ich mich schon seit vielen Jahren mit der Erforschung des Mikrokosmos (Insektenforschung) beschäftige, war mir die Gottesanbeterin nicht unbekannt. Es gibt mit Sicherheit weit edlere Geschöpfe in der Tierwelt, als sie, die mit tödlicher Täuschung und manipulierten Duftsignalen ihre männlichen Partner verführt und oft auch frisst.
Mit einigen Kollegen sprach ich am Funk über sie.
Im Internet – „SPIEGEL – Wissenschaft“ wird diese Gottesanbeterin recht ausführlich aber sehr gut beschreiben:
Tödliche Täuschung
Gottesanbeterin verführt mit manipulierten Duftsignalen
Unwahrheiten beim Dating sind nicht nur menschlich. Eine Studie legt nahe, dass Gottesanbeterinnen mit Pheromonen ihren schlechten Fitnesszustand verschleiern. Die Paarung endet für die Männchen oft tödlich.
01.09.2025, 11.02 Uhr
Es ist eine der größten Sorgen beim Dating: Ist mein Gegenüber wirklich die Person, für die sie sich ausgibt? Besonders im Internet erschleichen sogenannte Catfishs mit erfundener Identität die Gefühle anderer.
Doch wer glaubt, solche Tricks seien reine Menschensache, irrt. Auch in der Natur wird getäuscht, verführt und manipuliert.
BEI GOTTESANBETERINNEN ENDET DER FLIRT UNTER FALSCHEN TATSACHEN NICHT MIT EINEM GEBROCHENEN HERZ, SONDERN MIT EINEM ABGEBISSENEN KOPF.
Ein Team der Universität Hamburg hat herausgefunden, dass Weibchen der südafrikanischen Fangschrecken-Art Miomantis caffra mit ihren Pheromonen gezielt Männchen täuschen. Weibchen in schlechter körperlicher Verfassung senden demnach besonders attraktive Duftstoffe aus. Für die Männchen wirken weniger fitte Weibchen dadurch offenbar attraktiver.
Doch das Rendezvous kann tödlich enden. Bei vielen Arten gehört sexueller Kannibalismus zum Paarungsverhalten. Das Weibchen überwältigt das Männchen mitunter schon während des Akts und frisst es anschließend auf. Die Studie zeigt nun, wie strategisch die Weibchen dabei vorgehen.
Männchen mussten aufgrund von Duftsignalen wählen
Im Labor zogen die Forscher Tiere aus 25 Gelegen auf und teilten die Weibchen in zwei Gruppen ein. Eine Gruppe erhielt acht Fliegen pro Woche, die andere nur zwei. Nach Erreichen der Geschlechtsreife setzte das Team je ein hungriges und ein gut genährtes Weibchen an die Enden eines T-förmigen Labyrinths. Ein Männchen startete in der Mitte und musste allein anhand von Duftsignalen entscheiden, welchem Weibchen es folgen wollte.
Eigentlich sollten die Männchen das gesündere Weibchen wählen, denn Pheromone verraten normalerweise den körperlichen Zustand. Doch mehr als zwei Drittel der Männchen entschieden sich für die unterernährten Weibchen. Diese griffen ihre Partner nach der Paarung dreimal häufiger an und fraßen sie viermal öfter als ihre gut genährten Artgenossinnen.
Warnte meine Funkkollegen schon vor unserem Gespräch, dass es sich um eine etwas längere Beschreibung dieser Gottesanbeterin handelt.
Es gab dazu auch einige Wortmeldungen. Bezeichne diese als Kollege 1, Kollege 2, Kollege 3 und Kollege 4.
Kollege 1: „Es war zwar eine recht lange, aber keinesfalls uninteressante Beschreibung. Fast unvorstellbar, dass es auch in der Tierwelt bei Rendezvous solche tödlichen Paarungsverhalten gibt. Man muss sich vorstellen, dass das Weibchen das Männchen bereits bei der Paarung überwältigt und mitunter schon während des Akts frisst.“
Kollege 2: „Da können wir ja wirklich sehr froh sein, dass wir nicht zu der Gattung der Gottesanbeter gehören. Möchte mir gar nicht vorstellen, wie oft man mich da schon gefressen hätte.“
Kollege 3: „Kann das sein, dass du da etwas übertreibt? Vielleicht hat schon eine Partnerin zu dir gesagt, sie hat dich zum Fressen gerne, aber gefressen hat sie dich ja dann doch nicht.“
Kollege 4: „Auch mir war nicht ganz unbekannt, dass Gottesanbeterinnen bei der Paarung ihre Männchen töten. Allerdings dass sie sich so, würde sagen so unmenschlich verhalten, war mir bis jetzt unbekannt.“