
Mit einigen Kollegen sprach ich am Funk über einen türkischen Raser.
Autoraser wird es vermutlich weltweit sehr viele geben. Allerdings Verkehrsminister, die ebenfalls Autoraser sind, vermutlich sehr wenige.
Die Tageszeitung „Heute“ berichtete:
Um den „aktuellen Zustand“ der Autobahn zwischen Ankara und Nigde zu „testen“, bretterte der türkische Verkehrsminister Abdulkadir Uraloglu mit 225 km/h über die Strecke – fast doppelt so schnell wie erlaubt. Woher das bekannt ist? Das Video postete er selbst auf seiner Social-Media-Seite. Dafür hagelte es nicht nur Kritik – ihm flatterte auch ein Strafzettel über 194 Euro ins Haus. Uraloglu entschuldigte sich nun kleinlaut, dass Geschwindigkeitsbegrenzungen „für alle“ gelten, und versprach, „von nun an noch wachsamer“ sein zu wollen.
Dazu gab es auch Wortmeldungen meiner Funkkollegen. Bezeichne diese mit Kollege 1, Kollege 2, Kollege 3 und Kollege 4.
Kollege 1: „Macht sicherlich kein gutes Bild, wenn ein Verkehrsminister fast doppelt so schnell als erlaubt, auf einer Autobahn unterwegs ist.“
Kollege 2: „Was mich überrascht hat, dass er für diese Geschwindigkeitsübertretung mit nur 194 Euro bestraft wurde. Diese 194 Euro werden ihn kaum ärmer machen, allerdings die berechtigte reichliche Kritik wird ihn weit mehr getroffen haben.“
Kollege 3: „Außerdem scheint mir dieser Minister gerade nicht der Hellste zu sein. Wie kann man nur ein Video auf seiner Social-Media-Seite von dieser Raserei posten?“
Kollege 4: „Anscheinend sind in der Türkei die Verkehrsstrafen weit niedriger als bei uns. Wenn man bei uns auf einer Autobahn doppelt so schnell als erlaubt unterwegs ist, und man wird erwischt, kommt man sicherlich nicht mit einer Strafe von 194 Euro davon.“
Kollege 1: „Er ist ja doch ein braver Minister, hat sich kleinlaut entschuldigt und sogar versprochen, von nun an noch wachsamer sein zu wollen.“